aktiv!magazin Herbst / Winter 2014 - page 33

beziehungsweise weiter zu entwickelnQ.
Dabei sei es immer wieder wichtig,
Vorurteile abzubauen.
So sei das
Krankenzimmer kein Ort, an dem nur
Trauerminen herrschten.
aEs wird bis
zur letzten Minute gelebt, das heißt:
gelacht,
geweint,
gespielt
und
gestrittenQ.
Die Angebote des Hospizvereins,
der
über rund 200 Mitglieder verfügt,
umfassen auch Hilfen im Umgang mit
der Trauer nach dem Verlust eines
geliebten Menschen.
In der Zusammenarbeit mit anderen
Organisationen und professionellen
Dienstleistern S wozu sie unter anderem
Sozialarbeiter,
Krankenschwestern,
Ärzte und Seelsorger zählt - wünscht
sie
sich die
agegenseitige
AnerkennungQ und die Überzeugung:
aEs ist unser gemeinsames Ziel,
die
Versorgung der
Menschen am
Lebensende zu verbessernQ.
Dafür
brauche es eben Netzwerke die von der
palliativen Medizin über
die
Demenzbetreuung bis zur ambulanten
und stationären Pflege reichten.
aEin
Miteinander,
kein GegeneinanderQ sei
da gefordert.
Deutschland auf einem guten Weg
Das Thema Palliativversorgung am Lebensende ist in Deutschland immer noch ein Stiefkind. Doch Margret Neumann sieht
Anlass zur Hoffnung. aWir sind auf einem guten WegQ, ist sie überzeugt.
Seit mehr als sieben Jahren bildet sie Fachkräfte
für die Versorgung von schwerkranken und sterbender Menschen sowie ihrer An- und Zugehöriger im Auftrag der
Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin aus. 201 0 absolvierte sie den Masterstudiengang Palliativ Care in Wien.
Das angestrebte Ideal dieser Fachrichtung ist es, dem Sterben seine negativen Begleiterscheinungen zu nehmen S Angst,
Schmerzen, Atemnot, Übelkeit und Depressionen. Auch wenn für sie eine aktive Sterbehilfe nicht infrage kommt, hat
Margret Neumann Verständnis für den Wunsch danach.
aWir leben in einer sehr selbstbestimmten GesellschaftQ, erklärt die erfahrene Fachkraft. Das beginne bei der Zunahme an
Kaiserschnitten, durch die schon die Geburt zum klar definierten Prozess aam gewünschten TagQ werde. Und genau so wolle
man auch den Tod regeln. Quasi als aMacherQ des eigenen Schicksals. Da gelte es asehr sorgsam zu analysieren, warum ein
Mensch diesen Wunsch hatQ. Gelingt es, ihm Befürchtungen vor großem Leid zu nehmen, wird nicht selten die Bitte um
Sterbehilfe schwinden. aDeshalb erfordert unser Beruf viel Sensibilität, Einfühlungsvermögen und die Bereitschaft, immer
genau hinzuschauen und hinzuhörenQ, ist sie überzeugt.
UUnterstützung geben in der
letzten Lebensphase eines
MenschenK
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